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Ich bin eine seltsame Schleife

Erschienen am 25.03.2008
14,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608944440
Sprache: Deutsch
Umfang: 528 S., 27 s/w Illustr., farb. Tafeltl
Format (T/L/B): 3.5 x 23.1 x 16.3 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

In seinem neuen Buch verbindet Hofstadter seine Gedankenexperimente und intellektuellen Abenteuer mit seiner einzigartigen Lebensgeschichte - ein ganz persönliches Buch. Intelligenz, Bewusstsein und Selbst-Bewusstsein sind für Douglas R. Hofstadter die wichtigsten Fragen überhaupt. Bastelte die Natur tatsächlich aus Neuronen das Gehirn? Und wie kam es zum Wunder des Selbstbewusstseins? Menschliches Selbstbewusstsein scheint aus Mustern zu bestehen, die Schleifen bilden. Sie nehmen sich beim Sehen, Sprechen, Gehen. beim Denken selbst wahr, beobachten sich und verstehen sich selbst und die anderen 'Schleifen' immer besser. Der Hirnforscher zum Beispiel, der sein denkendes Gehirn untersucht, der Künstler, der sich selbst porträtiert, und schließlich alle Menschen, die über sich selbst nachdenken. Jeder Mensch ist so eine seltsame Schleife - diesem merkwürdig- einzigartigen Phänomen hat Douglas R. Hofstadter sein neuestes Buch gewidmet. Voller verblüffender Einfälle stellt Hofstadter einem breiten Publikum seine Gedankenexperimente und intellektuellen Abenteuer vor und verbindet sie mit seiner einzigartigen Lebensgeschichte - zu einer seltsamen Schleife.

Autorenportrait

Douglas Hofstadter, geboren am 15. Februar 1945 in New York, verbrachte seine Jugend in Kalifornien (davon ein Jahr von 1958 bis 1959 in Genf). Bis 1965 studierte er Mathematik an der Universität von Stanford, danach bis 1972 an der Universität von Oregon in Eugene, wo er 1975 in Physik promovierte. Von 1974 bis 1975 war er Wissenschaftlicher Assistent im Fachbereich Physik der Universität Regensburg und entdeckte dort den sogenannten »Schmetterling von Hofstadter«.

Leseprobe

Vorwort - Ein Autor und sein Buch Die körperliche Seite des Bewusstseins Schon in Kindertagen dachte ich darüber nach, was mein Geist ist und was - analog dazu - Geist bei anderen ist. Ich erinnere mich an meine Versuche, die Art und Weise zu verstehen, wie ich auf meine Sprachspiele kam, auf die mathematischen Ideen, die ich mir ausdachte, die Versprecher, die mir unterliefen, die witzigen Analogien, die mir einfielen, und so weiter. Ich überlegte, wie es wohl wäre, ein Mädchen zu sein, oder wie es wäre, eine andere Muttersprache zu haben, Einstein zu sein, ein Hund, ein Adler, vielleicht sogar eine Mücke. Im Großen und Ganzen war das Leben unbeschwert und heiter. Als ich zwölf Jahre alt war, fiel ein dunkler Schatten auf unsere Familie. Meine Eltern, meine siebenjährige Schwester Laura und ich wurden mit der grausamen Tatsache konfrontiert, dass mit Molly, dem jüngsten Kind der Familie, die damals erst drei Jahre alt war, etwas überhaupt nicht stimmte. Keiner wusste, was es war, aber Molly war nicht in der Lage, Sprache zu verstehen oder zu sprechen (sie kann es bis heute nicht, und wir haben nie herausgefunden, woran das liegt). Sie bewegte sich leicht durch die Welt, sogar mit Anmut und Grazie, aber Worte benutzte sie nie. Es war sehr traurig. Über Jahre hinweg erwogen unsere Eltern alle nur denkbaren Mittel - sogar einen chirurgischen Eingriff -, um ihr zu helfen. Ihre Suche nach Heilungsmöglichkeiten oder wenigstens irgendeinem Ansatz von Erklärung wurde immer verzweifelter. Mein eigenes gequältes Nachdenken über Mollys Notlage und die fürchterliche Idee, dass irgendwelche Leute den Kopf meiner kleinen Schwester aufmachen und die mysteriöse Substanz inspizieren sollten, die ihn ausfüllte (auf diese Methode haben wir am Ende doch verzichtet), brachte mich dazu, etliche populärwissenschaftliche Bücher 1 über das menschliche Gehirn zu lesen. Das hatte einen ungeheuren Einfluss auf mein Leben, denn es zwang mich zum ersten Mal, über die körperliche Grundlage des Bewusstseins nachzudenken, die körperliche Grundlage der Tatsache, ein 'Ich' zu sein oder zu haben, was ich verwirrend fand, schwindelerregend, und äußerst unheimlich. Ungefähr in dieser Zeit, gegen Ende meiner High-School-Jahre, stieß ich auf die mysteriösen metamathematischen Offenbarungen des großen öster reichischen Logikers Kurt Gödel; außerdem lernte ich zu programmieren, und zwar am einzigen Computer der Stanford University, einem Burroughs 220, der im herrlich schummrigen Keller der altehrwürdig-baufälligen Encina Hall stand. Schnell wurde ich süchtig nach diesem 'riesigen elektronischen Gehirn', dessen orangene Lichter in seltsamen magischen Mustern blinkten und so die 'Gedanken' der Maschine offenbarten; es konnte auch auf mein Geheiß wunderbare abstrakte mathematische Strukturen enthüllen und verdrehte Nonsense-Texte in verschiedenen Fremdsprachen verfassen, die ich damals lernte. Gleichzeitig erfasste mich eine Besessenheit für symbolische Logik, deren rätselhafte Symbole in kuriosen magischen Mustern tanzten und Wahrheiten und Unwahrheiten reflektierten, Hypothesen, Möglichkeiten und Kontrafaktizitäten, was alles - davon war ich überzeugt - tiefe Einblicke in die verborgenen Quellgründe menschlichen Denkens erlaubte. Das Ergebnis dieser unablässigen, aufwühlenden Grübeleien über Symbole und Bedeutungen, Muster und Ideen, Maschinen und Mentalität, neurale Impulse und sterbliche Seelen war ein infernalischer Tumult in meinem jugendlichen Geist/Gehirn. Die Fata Morgana Eines Tages, ich war um die 16, 17 Jahre alt und wieder einmal tief versunken in diese wirbelnden Wolken von Ideen, die mich emotional nicht weniger forderten als intellektuell, dämmerte es mir - und dieser Eindruck ist mir geblieben -, dass das, was wir 'Bewusstsein' nennen, eine Art Fata Morgana ist. Es musste natürlich eine ganz besondere Art von Fata Morgana sein, denn es war eine Fata Morgana, die sich selbst als solche w

Schlagzeile

Douglas Hofstadters bestes und persönlichstes Buch.

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