Beschreibung
Das Elfen-Abenteuer geht weiter! Whisper, die Letzte der Seidensänger, ist auf der Flucht: Eine schreckliche Teufelshorde ist hinter der kostbaren Asche von Azazel her, dem allmächtigen Dschinn. Ihr fürchterlicher Anführer will unbedingt die Macht des Dschinns und die Herrschaft über die Welt der Elfen erlangen! Das muss Maggie Windfee natürlich um jeden Preis verhindern und eilt Whisper zu Hilfe - nicht ahnend, dass es auch Bösewicht Hirik Mothmage auf die Asche des Dschinns abgesehen hat .
Autorenportrait
Laini Taylor lebt als Autorin und Illustratorin in Portland im US-Bundesstaat Oregon. 'Die Elfen von Dreamdark. Krähenmädchen' ist ihr vielbeachtetes literarisches Debüt. Neben dem Schreiben gestaltet sie ihre eigene erfolgreiche Papeterie-Produktlinie 'Lainis Ladies'. Den Umschlag zu 'Die Elfen von Dreamdark' hat jedoch ihr Ehemann Jim Di Bartolo entworfen.
Leseprobe
"Der Weltenteppich misslingt", fauchte der König der Dschinn. Magpie Windfee sah ihn an und verstand, warum die wenigen Menschen, die je einen Elementargeist des Feuers zu Gesicht bekommen hatten, ihn für einen Teufel gehalten hatten. Er war mit seinen lodernden Hörnern und seinen mächtigen Schwingen aus gehämmertem Gold eine prachtvolle und Furcht einflößende Erscheinung. Er sprach - und dabei sprühten Funken aus den Augenschlitzen seiner goldenen Maske: "Du musst meine Brüder finden, kleiner Vogel. Hast du verstanden?" "Aye, Lord Magruwen. Ich habe verstanden." Dies war ihr zweiter Auftrag, seitdem sie seine Streiterin geworden war: Die restlichen Elementargeister des Feuers zu finden und nach Dreamdark zurückbringen, damit sie, bevor es zu spät war, den Weltenteppich neu weben konnten. "Wenn wir nicht bald beginnen, wird Dunkelheit durch das zerschlissene Gewebe sickern", fuhr der Magruwen fort. "Die Welt wird in einem Strudel des Nichts ertrinken, gegen den der Blackbringer wie der Schattenwurf eines Vögeleins gewesen sein wird." Bei der Erwähnung des Blackbringer kroch Magpie ein Schauder über den Rücken. Der Blackbringer, die größte Bedrohung, die ihr Volk je erlebt hatte. Ihn zu fangen war ihre erste Aufgabe als Streiterin des Dschinnkönigs gewesen und beinahe wäre sie dabei selbst im Dunkel untergegangen. Nun stellte sie sich eine gierige schwarze Flutwelle vor, die ihre geliebte Welt zu verschlingen drohte. "Ich werde sie finden", gelobte sie und ihre Augen glitzerten wie gehärteter Stahl. "Das verspreche ich." Whisper Seidensänger kannte zwei Todesarten. Die eine war friedlich und ruhig wie das Schließen von flatternden Augenlidern. Die andere war ein Beißen und Reißen, schoss hervor wie eine Blutfontäne, wie ein Teufelssprung, ein Schrei. Beide Todesarten hatte sie erlebt. Von ihrem ganzen Stamm waren nur noch drei Elfen übrig und nun war der Tod auch über sie gekommen. Er war mit Beißen und Reißen gekommen. "Whisperkind, flieg schneller!", schrie die Großmutter, die hinter ihr auf dem fliegenden Teppich kauerte. Whisper packte den Teppichrand mit beiden Händen und schaute nach hinten. Die Teufel kamen näher, eine tobende, Flügel schlagende Horde unermesslichen Ausmaßes. Sie schaute wieder nach vorn, ihre schwarzen Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. Sie hatte die magische Glyphe für Geschwindigkeit bereits beschworen und wusste nicht, wie sie den Teppich noch beschleunigen sollte! Neben ihr flog ihr Großvater auf einem eigenen Teppich. Er zauberte knäuelweise Blaufeuer, das er wieder und wieder gegen die Teufelsbrut schleuderte. Die getroffenen Teufel erleuchteten den Nachthimmel wie Fackeln. Manche flogen brennend weiter. Andere stürzten Meteoren gleich in die unter ihnen liegende Bucht und schlugen zischend auf dem Wasser auf. Aber es wurden immer mehr Teufel und sie kamen immer näher. Als Whisper wieder einen Blick über ihre Schulter warf, waren sie so nah, dass sie das Mondlicht sich in ihrem Geifer widerspiegeln sah. "Schneller, Whisper!", schrie die Großmutter wieder. "Ich kann nicht!" Whisper und ihre Familie gehörten wie alle Seidensänger zu den Hopsern, einer Elfenart, deren Flügel klein und zart wie Kirschblüten waren und nicht die Kraft besaßen, sie durch die Lüfte zu tragen. Ihre einzige Fluchtmöglichkeit waren deshalb die fliegenden Teppiche. Diese waren jedoch Werke der Kunst und nicht des Kampfes. Und sie waren nicht auf Geschwindigkeit ausgelegt. Die Teufel holten auf. Whispers Großvater flog nun dicht neben ihr. "Whisperkind", rief er eindringlich, "nimm dies an dich." Er warf ihr einen gehämmerten Kupferkessel zu, das einzige Stück, das sie außer den Teppichen mit auf die Flucht genommen hatten. Whisper presste den Kessel an sich und sah ihren Großvater verwirrt an. "Aber Opa." "Pass gut auf ihn auf", sagte der Großvater. "Ich hab dich lieb, mein Kind. Meine Wünsche mögen dich begleiten." Entsetzen packte sie bei seinen Worten. "Was hast du vor, Opa?", schrie Leseprobe