Beschreibung
Enthält die Gänsehaut-Einzelbände 'Der Werwolf aus den Fiebersümpfen' (Band 25) und 'Die unheimliche Puppe kehrt zurück' (Band 26). 'Der Werwolf aus den Fiebersümpfen' Nacht für Nacht hört Grady ein schauerliches Heulen aus den nahe gelegenen Sümpfen. Und dann sind da noch die entsetzlich zugerichteten Tierkadaver, auf die er und seine Schwester Emily bei ihren Streifzügen stossen. Stimmt es, dass ein Werwolf in der Gegend sein Unwesen treibt, wie die Nachbarn sich erzählen? Gradys Vater glaubt nicht daran. Er hält den riesigen wilden Hund, der der Familie zugelaufen ist, für den Übeltäter. Aber Grady ist skeptisch und macht sich auf eigene Faust auf Entdeckungsreise. 'Die unheimliche Puppe kehrt zurück' Slappy, der Puppenmann, sorgt in der Familie von Trina und Dan für Unruhe. Doch dieses Mal ist er nicht allein. Unterstützung erhält er von den alten, ausrangierten Bauchrednerpuppen von Trinas Vater, denn dieser war früher Bauchredner und hat noch ein ganzes Arsenal von Puppen auf dem Speicher. Die Puppen stellen das ganze Haus auf den Kopf, und natürlich glaubt den Geschwistern niemand, dass nicht sie es sind, die ihrem ungeliebten Cousin Sam einen Streich nach dem anderen spielen. Sie stecken in der Klemme. Eines Nachts legen ich die beiden auf die Lauer und erleben eine böse Überraschung.
Autorenportrait
R. L. Stine, 1943 in Columbus/Ohio geboren, ist Erfolgsautor der Reihe "Fear Street". Der weltweite Durchbruch gelang ihm mit der Kinder-Gruselreihe "Goosebumps", zu Deutsch "Gänsehaut". Die Zeitung USA Today hat 1999 ermittelt, dass Stine damit zum erfolgreichsten Kinderbuchautor aller Zeiten geworden ist. Er lebt heute mit Frau, Sohn und Hund in New York und teilt sich sein Büro mit einem Skelett.
Leseprobe
In den Weihnachtsferien zogen wir nach Florida. Eine Woche später hörte ich zum ersten Mal das Furcht erregende Heulen im Sumpf. Nacht für Nacht setzte ich mich beim Klang des Geheuls im Bett auf, hielt den Atem an und schlang fröstelnd die Arme um mich. Ich blickte durchs Fenster zum kreidebleichen Mond hinauf und lauschte. Welches Wesen stößt solche Schreie aus?, fragte ich mich. Und wie nahe ist es? Warum klingt es so, als wäre es direkt vor meinem Fenster? Das Heulen schwoll an und ab, wie eine Sirene. Es klang nicht traurig und klagend, sondern bedrohlich. Geradezu wütend. Fast hörte es sich wie eine Warnung an: Halte dich vom Sumpf fern! Du gehörst nicht hierher. Gleich nachdem ich mit meiner Familie in unser neues Haus am Rande des Sumpfes gezogen war, konnte ich es kaum erwarten, die Gegend zu erforschen. Ich stellte mich mit dem Fernglas, das Dad mir zum zwölften Geburtstag geschenkt hatte, in den Garten hinterm Haus und schaute zum Sumpf hinüber. Bäume mit schlanken weißen Stämmen neigten sich einander zu und bildeten mit ihren matten, breiten Blättern ein Dach, das den Sumpfboden in blaue Schatten hüllte. Hinter mir liefen die Rehe in ihrem Maschendrahtgehege unruhig auf und ab. Ich konnte hören, wie sie im weichen, sandigen Boden scharrten und ihre Geweihe an den Wänden des Unterstandes wetzten. Ich ließ das Fernglas sinken und drehte mich zu ihnen um. Die Rehe waren der Grund dafür, dass wir nach Florida umgezogen waren. Mein Dad, Michael F. Tucker, ist nämlich Wissenschaftler. Er arbeitet für die Universität von Vermont in Burlington, die, das kannst du mir glauben, von den Sümpfen Floridas sehr weit entfernt liegt! Dad hat die sechs Rehe aus irgendeinem Land in Südamerika. Man nennt sie Sumpfrehe. Sie unterscheiden sich von gewöhnlichen Rehen. Ich meine, sie sehen nicht gerade wie Bambi aus. Zum einen ist ihr Fell eher rot als braun, zum anderen sind ihre Hufe ausgesprochen groß und haben so was wie Schwimmhäute. Weil sie sich auf feuchtem, weichem Untergrund bewegen, schätze ich mal. Dad möchte herausfinden, ob dieses südamerikanische Wild in Florida überleben kann. Er will die Tiere mit kleinen Sendern versehen und dann im Freien aussetzen. Auf diese Weise kann er beobachten, wie sie dort zurechtkommen. Als er uns daheim in Burlington erzählt hatte, dass wir wegen der Rehe nach Florida zögen, waren wir alle völlig aus dem Häuschen gewesen. Wir wollten nicht umziehen. Emily, meine Schwester, heulte tagelang. Sie ist sechzehn und wollte auf keinen Fall die Schule wechseln. Auch ich wollte mich nicht von meinen Freunden trennen. Aber Dad hatte Mom rasch auf seine Seite gebracht. Mom ist ebenfalls Wissenschaftlerin. Sie und Dad arbeiten gemeinsam an einer ganzen Reihe von Projekten. Deshalb stimmte sie seinem Vorhaben natürlich zu. Und dann versuchten die beiden, Emily und mich davon zu überzeugen, dass dies eine einmalige Chance wäre und bestimmt ziemlich aufregend würde. Ein Abenteuer, das wir nie vergessen würden. Und nun waren wir hier, in einem kleinen weißen Haus in der Nachbarschaft von vier oder fünf anderen kleinen weißen Häusern. Im Garten hinter dem Haus stand das Gehege mit den sechs seltsam aussehenden Rehen, dahinter dehnte sich der endlose Sumpf aus. Und von oben knallte die heiße Sonne Floridas auf uns herab. Ich wandte mich von den Rehen ab und hob wieder das Fernglas an die Augen. 'Oh!', schrie ich auf, als mir zwei dunkle Augen entgegenzustarren schienen. Ich ließ das Fernglas sinken und schaute mit zusammengekniffenen Augen zum Sumpf hinüber, wo ich, gar nicht weit entfernt, einen großen weißen Vogel auf zwei langen, dürren Beinen entdeckte. 'Das ist ein Kranich', sagte Emily, die unbemerkt neben mich getreten war. Sie trug ein ärmelloses weißes T-Shirt und kurze rote Jeans. Meine Schwester ist groß und dünn und blond. Sie sieht einem Kranich ziemlich ähnlich. Der Vogel drehte sich um und stakste mit hohen Schritten auf den Sumpf zu. 'Komm, wir folgen ihm', sagte ich. Em