Beschreibung
Um Lebendiges zu erkennen, ist es erforderlich sich zu vergegenwärtigen, dass Bewusstsein in einer Welt existiert, die Leben hervorgebracht hat. Die Erkenntnistheorie nach Kant konnte dies nicht berücksichtigen, da Kants Blick auf Objekte im physikalischen Sinne gerichtet war. Die Gesetze des Universums zu erklären, schien ihm möglich, die Entstehung von Lebewesen wie einer Raupe jedoch nicht. Nießeler nähert sich Phänomenen des Erkennens von Lebendigen an und entwirft in philosophischen Experimenten neue Sichtweisen, die sich von der anthropozentrischen Position zu lösen versuchen. Wie kann Lebendiges erkannt werden, ohne die vielfältigen Phänomene von Leben wie Dinge zu vergegenständlichen? Wie erscheint der Kosmos hinter Darwins Theorie der Evolution in astrobiologischer Perspektive? Wie lässt sich Leben im Klima der Absurdität beschreiben? Was würde es bedeuten, Viren und Maschinen als Lebensformen anzuerkennen? Was zählt zur Lebenszeit, wenn Zukunft ohne Menschen vorstellbar wird?
Autorenportrait
Andreas Nießeler, geb. 1967, ist Professor am Institut für Pädagogik der Universität Würzburg. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt der Bildungs- und Kulturphilosophie. Er ist Autor zahlreicher Fachbücher, unter anderem zu Ernst Cassirers Philosophie der symbolischen Formen und zum Philosophieren mit Kindern.