Beschreibung
Katholisch oder evangelisch? Die Reformation trennte die europäischen Gesellschaften seit dem 16. Jahrhundert in zwei feindliche Blöcke. Doch seit der Aufklärung im 18. Jahrhundert schienen die Religion und auch die Konfessionen zunehmend belanglos zu werden. Aber stimmt dieser Eindruck wirklich? Betrachtet man die in Europa teils bis heute herrschenden Einstellungen zu Kunst und Musik, zu Literatur und Sexualität wird allenthalben deutlich, dass sich unterschiedliche Zugänge je nach konfessioneller Prägung erkennen lassen. Die Aufklärung, die das Konfessionelle Zeitalter überwand und die Vorherrschaft einer protestantischen Kultur etablierte, war nicht das letzte Wort der Geschichte. Auf die Entkonfessionalisierung im Zeitalter der Vernunft folgte im 19. Jahrhundert eine erneute Bekräftigung der Gegensätze zwischen Protestanten und Katholiken - mit Nachwirkungen bis heute. Michael Maurer verfolgt Aufstieg, Niedergang und Wandel der Konfessionskulturen in Europa vom 16. Jahrhundert bis heute - eine Entdeckungsreise, die auch denjenigen, die sich religiös nicht gebunden fühlen, unerwartete Einsichten über die eigenen Prägungen eröffnen kann.
Autorenportrait
Michael Maurer studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Tübingen und London. Seit 1997/98 ist er Professor für Kulturgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.