Beschreibung
Ein Schuldiger wird immer gesucht, wenn etwas geschehen ist, was nicht sein sollte. Warum ist von Sünde und vom Sünder hingegen kaum die Rede? Hier besteht Klärungsbedarf. In allen Kulturen waren die Menschen mit dem Faktum eigener und fremder Schuld konfrontiert. Das Wissen darum wird greifbar in der Praxis der Strafe. Bestrafung setzt Schuld voraus, und Schuld die Freiheit des Handelns. Sünde scheint dagegen kein Phänomen der inneren Erfahrung zu sein. Und doch wäre das eigentlich Schlimme der Schuld erst mit dem Ausdruck 'Sünde' benannt. Schuld gegen Menschen wäre dann zugleich Verfehlung gegen Gott. Ist das so, ist alle Schuld auch Sünde, weil uns die Erfahrung von Schuld nötigt, von Gott zu sprechen? Diese und weitere Fragen im Umkreis von Schuld und Sünde werden heute kaum gestellt - Anlass genug, eine notwendige Klärung mit C. S. Lewis und Josef Pieper zu versuchen.
Autorenportrait
Dr. theol. Thomas Möllenbeck ist Universitäts-Lektor an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Wien und Dozent an der Hochschule in Münster. Prof. Dr. phil. Berthold Wald ist Gründer und Leiter der Josef-Pieper-Arbeitsstelle an der Theologischen Fakultät Paderborn.