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Wir müssen aufhörn weniger zu trinken

Große Weisheiten betrunkener Männer, Piper Taschenbuch 27440

Erschienen am 17.09.2012
8,99 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783492274401
Sprache: Deutsch
Umfang: 271 S.
Format (T/L/B): 2 x 19.2 x 12.3 cm
Einband: kartoniertes Buch

Leseprobe

KAPITEL EINS   ES MÖGE NÜTZEN: DIE GESCHICHTE MIT DEM C2H5OH   Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, sind es nur ein paar Zeichen und Ziffern: C2H5OH. Dies ist die chemische Formel für Ethanol, im Allgemeinen (und nicht ganz korrekt) auch Alkohol genannt - weltweit anerkanntes und zudem legales Rauschmittel. Seit es den Menschen gibt, hat er ein Interesse daran, sich zu berauschen. Auch berühmte Persönlichkeiten hatten das Vergnügen. Menschen, die die Welt bewegten oder diese auch nur unterhielten. Viele von ihnen, vor allem männliche, sind in diesem Buch versammelt - Männer, die gerne tranken, Männer, die weise Dinge sagten. Männer, von denen Sie dank diesem Buch profitieren können, ohne Leber und Leben, Job oder Führerschein zu gefährden. Das haben andere für Sie übernommen. Seit vielen tausend Jahren. Bei archäologischen Grabungen fand man in neolithischen Gräbern Bier- und Weinkrüge. Der Neandertaler mampfte vergorene Früchte und erfreute sich an der benebelnden Wirkung. Vor sechstausend Jahren erfanden die Ägypter den Weinbau, und vor fünftausend Jahren wurde auch in China nachweislich Wein getrunken. Im alten Rom sowieso. Der alte Cäsar gab seinen Legionären täglich einen Liter Wein, und Kollege Marcus Antonius musste sich einst während einer Rede vor dem Volk nach allzu hemmungslosem Weingenuss sogar übergeben. Im alten Griechenland hatte der Gott Dionysos nicht nur das Ressort >Wein und Rausch< zu verantworten, nicht ohne Sachverstand übergab man ihm auch die Zuständigkeit für die Abteilungen >Freude<, >Fruchtbarkeit< und >Ekstase< - er war so etwas wie ein Super-Minister in der Götterwelt. Und die Hellenen waren es auch, die sich bei ihren notorischen 'Symposien ' planmäßig volllaufen ließen. Heute würde man wahrscheinlich 'Halli-Galli-Drecksau-Party' dazu sagen. Allerdings berauschten sich die alten Griechen nicht einfach so, nein, sie verfolgten das hehre Ziel, die im nüchternen Zustand aufgestellten Theorien zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern. Ganz im Geist des vorliegenden Buches. Bereits die Bibel berichtet von Noahs Durst nach Alkohol, dem er in einer Art und Weise zusprach, die auch heute noch zum gängigen Repertoire des trinkfreudigen Partygängers gehört: 'Noah trank von dem Wein, er ward trunken und lag entblößt in seinem Zelt.' Kann man in der Genesis (Gen 9, 18 - 29) nachlesen. Ganz zu schweigen von der Wasser-zu-Wein-Nummer von Jesus, der dadurch die Hochzeit von Kanaan von einer drögen Zusammenkunft zur rauschenden Party verwandelte, oder all den Bildnissen und Gleichnissen, die irgendwie immer mit Wein, Weinbergen oder Weinreben zu tun haben. 'Die Heilige Schrift und die griechischrömische Antike sind teilweise regelrechte Trinkfibeln', sagt Peter Richter, Kunsthistoriker und Autor des formidablen Werks Über das Trinken. Bis weit übers Mittelalter hinaus war es grundsätzlich sogar deutlich gesünder, Alkohol zu trinken, denn das Wasser war voll mit Bakterien und stank oft bestialisch. So war die Welt viele Jahrhunderte lang regelrecht dauerbeschwipst, und zwar vom Greis bis zum Kleinkind. Nicht schlimm, denn der Wein war ziemlich verdünnt - aber immerhin. Auf See wurde sowieso schon immer gesoffen, einerseits weil das Wasser schnell ungenießbar wurde, andererseits als Medizin oder einfach nur, um sich das harte Leben an Bord zu verschönern. Viele Matrosen wurden daher gleich in Rum ausbezahlt. Und der Prophet Mohammed soll den Alkohol nur deshalb aus dem Islam verbannt haben, weil er Angst hatte, die betrunkenen Wachen würden den Feind übersehen, und seine angeheiterten Truppen könnten im Ernstfall nicht kämpfen. Im Westen war man da gelassener. Aber schon damals wusste man, dass es beim Alkohol wie bei vielen an sich harmlosen Dingen ist, wie zum Beispiel schnellen Autos und scharfen Waffen: Man muss damit umgehen können. Das, und nicht etwa der Alkohol, ist des Alkoholikers Problem. 'Der Ekstase und dem Rausch wird immer wieder das Ideal der S

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