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Shakespeare

Die Biographie

Erschienen am 06.10.2008, 2. Auflage 2008
Auch erhältlich als:
14,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442738496
Sprache: Deutsch
Umfang: 656 S., 2 farbige Bildteile a 8 Seiten und s/w-Ill
Format (T/L/B): 4.4 x 20.6 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das Leben des größten Dramatikers aller Zeiten - von einem der renommiertesten britischen Autoren der Gegenwart Wir wissen nicht sicher, wie er aussah, wie er lebte, was er fühlte. Über William Shakespeare (1564-1616) ist kaum etwas Persönliches überliefert. Aber sein Werk strahlt in zeitloser Genialität. Peter Ackroyd lässt sich weder von der Fülle der Shakespeare-Literatur noch von biographischen Ungewissheiten abschrecken. Andere Biographen haben analysiert, Ackroyd lebt sich voller Begeisterung in Shakepeares Welt hinein. Trotzdem vermeidet er jede Idealisierung, sondern bringt uns den begnadeten Dichter in all seinen Stärken und Schwächen nahe.

Leseprobe

Stratford-upon-Avon Das Titelblatt dieser Ausgabe der Bishop's Bible zeigt Königin Elisabeth I. auf dem Thron, umgeben von den weiblichen Allegorien der Gerechtigkeit, der Gnade im Sinne von Mäßigung, der Tapferkeit und der Klugheit. In seiner Schulzeit sollte Shakespeare sich mit der kraftvollen Sprache dieser Bibel vertraut machen, die erst kurz vor seiner Zeit ins Englische übersetzt worden war. Es tanzte eben ein Stern, und unter dem bin ich zur Welt gekommen (There was a starre daunst, and under that was I borne) Viel Lärmen um nichts, II, 1 William Shakespeare wurde nach landläufiger Meinung am 23. April 1564 geboren, am Tag des heiligen Georg. Tatsächlich hätte es auch der 21. April gewesen sein können oder der 22. April, allerdings wäre es durchaus passend, wenn sein Geburtstag mit dem Nationalfeiertag zusammenfiele. Als er mit Hilfe einer Hebamme aus dem Mutterleib in die vergängliche Welt hervortrat, wurde er wie jedes Neugeborene des 16. Jahrhunderts gewaschen und anschließend fest in weiche Tücher gewickelt. Danach trug man den Kleinen hinunter, um ihn dem Vater zu präsentieren. Im Anschluss an dieses Begrüßungsritual brachte man ihn in das immer noch warme und dunkle Geburtszimmer, wo man ihn neben seine Mutter legte. Sie sollte 'alle Krankheiten vom Kind auf sich ziehen'. Erst dann legte man ihn in eine Wiege. Normalerweise tupfte man einem neugeborenen Kind ein wenig Butter und Honig auf die Lippen. In Warwickshire war es üblich, dem Säugling Hasenhirn zu geben, das zu einer gallertartigen Masse eingekocht worden war. Anders als Shakespeares Geburtstag kennen wir den Tag seiner Taufe ganz genau: Die Zeremonie fand in Stratford, in der Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit, am 26. April 1564 statt. Es war ein Mittwoch. Im Kirchenbuch vermerkte der Kirchenschreiber: Guilelmus filius Johannes Shakespere. Dabei ist ihm im Lateinischen ein Fehler unterlaufen. Eigentlich hätte er Johannis schreiben müssen. Shakespeares Vater trug den Kleinen aus dem Geburtshaus in der Henley Street auf direktem Weg, über die High Street und die Church Street, zur Kirche. Mütter waren bei der Taufe nie anwesend. John Shakespeare und sein neugeborener Sohn trafen sicher in Begleitung der Paten ein. Einer von ihnen war William Smith, ein Kurzwarenhändler aus der Nachbarschaft in der Henley Street. Nachdem man den Namen des Kindes angegeben hatte, wurde es sanft ins Taufbecken getaucht und bekam das Kreuzzeichen auf die Stirn. Noch am Taufbecken ermahnte man die Paten, dafür Sorge zu tragen, dass William Shakespeare Predigten anhören und sowohl Glaubensbekenntnis als auch Vaterunser 'in englischer Zunge' lernen werde. Nach der Taufe legte man dem Kind ein Stück weißes Leintuch auf den Kopf, das dort bis zur 'Aussegnung' oder Reinigung der Mutter verblieb. Dieses 'Tauftuch' verwendete man auch als Leichentuch, sollte das Neugeborene binnen eines Monats sterben. Zur Zeit Königin Elisabeths war es bei dieser Zeremonie des Reformierten Anglikanischen Bekenntnisses noch immer guter alter Brauch, dass die Paten dem Neugeborenen Apostellöffel oder ein Taufhemdchen schenkten und man zur Feier des Tages einen Taufkuchen verzehrte. So wohl auch im Fall des jungen William Shakespeare: Schließlich zelebrierte man damit nicht weniger als seine Rettung für das ewige Leben. Sein irdisches Leben schien weit weniger Sicherheit zu bieten. Im 16. Jahrhundert war die Sterblichkeitsrate bei Neugeborenen hoch. Neun Prozent starben binnen einer Woche nach der Geburt und weitere elf Prozent noch vor Ablauf des ersten Lebensmonats. Im selben Jahrzehnt, in dem Shakespeare auf die Welt kam, wurden in Stratford im Schnitt jährlich 62,8 Kinder getauft und 42,8 Kinder begraben. Wer überleben wollte, musste zäh sein oder aus einer relativ wohlhabenden Familie stammen. Wahrscheinlich traf für Shakespeare beides zu. Kaum waren die Gefahren der Kindheit überwunden, drohten neue Risiken. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines erwachsenen Mannes be Leseprobe

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