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Schweinsgalopp

Ein Scheibenwelt-Roman

Erschienen am 01.05.2003
Auch erhältlich als:
9,99 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442437795
Sprache: Deutsch
Umfang: 416 S.
Format (T/L/B): 2.7 x 18.3 x 11.4 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Auch auf der Scheibenwelt gibt es so etwas Ähnliches wie einen Weihnachtsmann: Er hat einen Bart und eilt alljährlich mit einem Schlitten voller Gaben durch die Lüfte herbei. Dieses Jahr bleibt er allerdings verschwunden, und so muss niemand Geringerer als Tod für ihn einspringen. In der Zwischenzeit begibt sich seine Enkelin Susanne auf die Suche nach dem Verschollenen ...

Autorenportrait

Terry Pratchett, geboren 1948, schrieb 1983 seinen ersten Scheibenwelt-Roman - ein großer Schritt auf seinem Weg, einer der erfolgreichsten Autoren Großbritanniens und einer der populärsten Fantasy-Autoren der Welt zu werden. Von Pratchetts Romanen wurden weltweit rund 80 Millionen Exemplare verkauft, seine Werke sind in 38 Sprachen übersetzt. Für seine Verdienste um die englische Literatur verlieh ihm Queen Elizabeth sogar die Ritterwürde. Terry Pratchett starb am 12.3.2015 im Alter von 66 Jahren.

Leseprobe

Alles beginnt irgendwo, obwohl viele Physiker anderer Meinung sind. Die Leute haben immer gewußt, daß die Anfänge der Dinge problematisch sind. So fragen sie sich zum Beispiel, wie der Fahrer des Schneepflugs zur Arbeit kommt oder wo die Autoren von Wörterbüchern die richtige Schreibweise von Wörtern nachschlagen. Dennoch ist der Wunsch allgegenwärtig, in den ausgefransten, verhedderten und verknoteten Netzen der Raum-Zeit einen Punkt zu finden, auf den man deuten und sagen kann, daß hier, genau hier alles begann. Etwas begann, als die Assassinengilde Herrn Kaffeetrinken aufnahm, der die Dinge anders sah als die meisten Leute: Er sah in den meisten Leuten Dinge. (Später meinte Lord Witwenmacher, Präsident der Gilde: 'Wir hatten Mitleid mit ihm, weil er schon früh Vater und Mutter verloren hat. Im nachhinein betrachtet, wäre es vermutlich besser gewesen, genauer über diesen Punkt nachzudenken.') Viel früher vergaßen die Leute, daß es in den ältesten aller Geschichten früher oder später um Blut geht. Später nahmen sie das Blut heraus, weil sie glaubten, dadurch wären die Geschichten besser für Kinder geeignet - beziehungsweise für die Leute, die sie Kindern vorlasen (Kinder haben nichts gegen Blut, wenn es von den Verdienstvollen vergossen wird). Anschließend fragten sie sich, was aus den Geschichten wurde. Noch früher hockte etwas in der Finsternis tiefer Höhlen und dunkler Wälder und dachte: Was sind das für Geschöpfe? Ich werde sie beobachten. Und noch viel, viel früher formte sich die Scheibenwelt. Sie ruht auf dem Rücken von vier Elefanten, die ihrerseits auf dem Panzer der Sternenschildkröte Groß-A'Tuin stehen. Während sie sich dreht, ergeht es ihr vielleicht wie einem Blinden, der durch ein Haus voller Spinnweben irrt. Möglicherweise verfängt sie sich immer wieder in hochspezialisierten Raum-Zeit-Fäden, die versuchen, in jeder historischen Struktur, mit der sie in Kontakt geraten, Wurzeln zu schlagen - um die betreffende Geschichte zu dehnen und zu verzerren, ihr eine ganz neue Form zu geben. Aber vielleicht stimmt das alles nicht. Der bekannte Philosoph Didaktylos hat eine alternative Hypothese formuliert: 'Dinge passieren einfach, und damit hat es sich.' Die ältesten und ranghöchsten Zauberer der Unsichtbaren Universität blickten zur Tür. Wer auch immer sie verriegelt hatte: Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß sie geschlossen bleiben sollte. Dutzende von Bolzen verbanden sie mit dem Türrahmen. Mehrere Bretter waren quer darauf genagelt. Und bis zu diesem Morgen hatte sie sich hinter einem Bücherschrank verborgen. 'Und dann das Schild, Ridcully', sagte der Dekan. 'Du hast es doch gelesen, oder? Das Schild mit der Aufschrift: >Diese Tür darf auf keinen Fall geöffnet werden<?' 'Natürlich habe ich es gelesen', erwiderte der Erzkanzler. 'Warum möchte ich die Tür wohl öffnen?' 'Äh. warum?' fragte der Dozent für neue Runen. 'Um herauszufinden, warum sie geschlossen bleiben soll.' Ridcully winkte Modo zu. Der Zwerg kümmerte sich um den Garten der Universität und erledigte auch andere Arbeiten, fungierte als 'Mädchen für alles'. Diesmal hielt er eine Brechstange. 'Also los, Junge.' Modo salutierte. 'Zu Befehl, Herr.' Während Holz knirschte, fuhr Ridcully fort: 'Auf den Bauplänen habe ich gesehen, daß dies hier einst ein Badezimmer gewesen ist. Vor Badezimmern braucht man sich nicht zu fürchten, um Himmels willen. Ich möchte ein Badezimmer. Ich hab's satt, mit euch anderen herumzuplanschen. Das ist unhygienisch. Da kann man sich was holen. Mein Vater hat mich darauf hingewiesen. Wenn viele Leute zusammen baden, macht der Warzengnom mit einem kleinen Beutel die Runde.' 'Könnte man ihn mit der Zahnfee vergleichen?' fragte der Dekan voller Sarkasmus. 'Ich bin hier der Boß und verlange ein eigenes Badezimmer', sagte Ridcully mit Nachdruck. 'Damit dürfte wohl alles geklärt sein. Ich will ein eigenes Bad, und zwar rechtzeitig bis Silvester, kapiert?' Das ist eine der Schwierigkeiten mit den Anfängen. W Leseprobe

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