Beschreibung
Kurt Austin leitet eine Mannschaft der NUMA (National Underwater & Marine Agency), die an der mexikanischen Küste zunächst nur den plötzlichen Tod einer seltenen Walart untersuchen soll. Zusammen mit seinem Mini-U-Boot wird er dabei um ein Haar für immer außer Dienst gestellt. Erst nach und nach wird erkennbar, dass die Attacke mit einem scheinbar ganz anderen Spezialauftrag einer weiteren NUMA-Truppe zusammenhängt: Die ist auf den Spuren einer Legende im venezolanischen Regenwald unterwegs. Es geht die Kunde von einer weißen Göttin und einem mysteriösen Stamm mit erstaunlichen technischen Errungenschaften. Kaum jemand glaubt an die Existenz dieses Stammes - und fast niemand hält es tatsächlich für möglich, dass das Wissen um diese Gottheit tatsächlich den Lauf der Geschichte verändern könnte. Doch zu diesen wenigen gehört eine mordlustige Bande von Biopiraten, die es auf Geheimnisse von unermesslichem Wert abgesehen haben. Hinter ihnen steckt ein steinreicher Industrieller aus Kalifornien, der davon überzeugt ist, dass er durch dieses Geheimwissen ein Monopol auf die knapp gewordenen globalen Trinkwasserreserven erlangen kann. Denn er hofft auf eine Formel zu stoßen, durch die man große Mengen Salzwasser in Trinkwasser verwandeln kann. So will er die Welt erpressen und regieren. Mittlerweile hält es auch Austin für möglich, dass die mythische Göttin des venezolanischen Stammes echte wissenschaftliche Wurzeln hat. Aber mit jedem weiteren Schritt in den Urwald hinein fühlen er und sein NUMA-Team sich immer mehr als Fische auf dem Trockenen. Verfolgt von den mörderischen Feinden, müssen sie sich durch einen tödlichen Dschungel aus Verrat, Erpressung und Mord ihren eigenen Weg zur Enthüllung der Geheimnisse um die weiße Göttin bahnen.Jeder Band ein Bestseller und einzeln lesbar. Lassen Sie sich die anderen Abenteuer von Kurt Austin nicht entgehen!
Autorenportrait
Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein 'New York Times'-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
Leseprobe
an Diego, Kalifornien, 2001 Die elegante Motorjacht Nepenthe ankerte vor Encinitas an der Pazifikküste. Sie war das prächtigste Schiff einer Flottille, die sämtliche Segel- und Motorboote San Diegos zu umfassen schien. Der anmutig gestreckte Rumpf, das speerähnliche Spriet an der Spitze des kühn aufragenden Klipperbugs und der stolze Achtersteven verliehen der sechzig Meter langen Nepenthe das Aussehen eines edlen weißen Porzellanschiffs auf Delftblauer See. Ihr Anstrich war auf Hochglanz poliert, und sämtliche Metallteile funkelten in der kalifornischen Sonne. Von vorn bis achtern flatterten unzählige Flaggen und Wimpel im Wind, und mitunter riss ein Luftballon sich los und stieg hoch in den wolkenlosen Himmel empor. Der geräumige Salon der Jacht war ganz im Stil des britischen Empire gehalten. Ein Streichquartett spielte ein Stück von Vivaldi, und eine bunt gemischte Gesellschaft aus schwarz gekleideten Hollywood-Größen, korpulenten Politikern und aalglatten Fernsehmoderatoren drängte sich um eine mächtige Mahagonitafel und vertilgte Pasteten, Beluga-Kaviar und Shrimps, als hätte es wochenlang nichts zu essen gegeben. Draußen auf den sonnendurchfluteten Decks saßen zahllose Kinder in Rollstühlen oder stützten sich auf Krücken, kauten schmatzend an Hotdogs und Hamburgern und genossen die frische Seeluft. Eine attraktive Frau Mitte fünfzig wachte wie eine Glucke über sie. Millionen von Menschen hatten Gloria Ekharts Filme und ihre beliebte Fernseh-Sitcom gesehen und kannten dieses Gesicht mit den vollen Lippen und den kornblumenblauen Augen nur zu genau. Jeder Fan wusste von ihrer Tochter Elsie, dem hübschen sommersprossigen Mädchen, das hier ebenfalls in einem Rollstuhl über das Deck flitzte. Auf dem Gipfel ihrer Schauspielkarriere hatte Ekhart beschlossen, ihr Geld und ihre Zeit fortan in den Dienst von Kindern zu stellen, die das schwere Schicksal ihrer Tochter teilten. Die einflussreichen und betuchten Gäste, die unterdessen im Salon Dom Perignon in sich hineinschütteten, würden später gebeten werden, ihre Scheckbücher für die Ekhart Foundation zu öffnen. Gloria Ekhart wusste, wie eine gelungene Werbeaktion auszusehen hatte, und deshalb war ihre Wahl auch auf die Nepenthe gefallen, als es darum ging, einen geeigneten Veranstaltungsort für die Party zu mieten. Schon als das Schiff 1930 in der Glasgower Werft G. L. Watson vom Stapel lief, gehörte es zu den elegantesten Motorjachten, die jemals die Weltmeere befahren hatten. Der erste Eigentümer, ein englischer Graf, verlor die Nepenthe während einer nächtlichen Pokerrunde an einen spielfreudigen Hollywood-Mogul, der zudem einen Hang zu endlosen Partys und minderjährigen Starlets hatte. Es folgte eine Reihe ebenso gleichgültiger Besitzer, und am Ende diente die Nepenthe sogar eine Weile als Fischkutter. Schließlich landete die verrottete und nach Fisch und Ködern stinkende Jacht in der hinteren Ecke eines Schiffsfriedhofs. Die Rettung kam in Gestalt eines Magnaten aus dem Silicon Valley, der einen Teil der für die Restaurierung erforderlichen Millionen wieder einzuspielen erhoffte, indem er die Nepenthe zu Anlässen wie der Ekhartschen Wohltätigkeitsveranstaltung vermietete. Ein Mann in einem blauen Blazer, auf dessen Brusttasche ein offiziell wirkendes Abzeichen prangte, hatte mit einem Fernglas die flache, grüne Weite des Pazifiks abgesucht. Jetzt rieb er sich die Augen und schaute erneut durch die Linsen. Am Horizont hoben sich vor dem blauen Himmel schmale, weiße Gischtstreifen ab. Der Mann ließ das Fernglas sinken, nahm eine Gasdruckfanfare zur Hand und betätigte dreimal den Knopf. Tuuut. tuuut. tuuut. Das ohrenbetäubend laute Hupen schallte über das Wasser wie der Paarungsruf eines gewaltigen Gänserichs. Die Flottille nahm das Signal auf. Eine Kakophonie aus Glocken, Pfeifen und Hörnern erfüllte die Luft und übertönte mühelos die Schreie der hungrigen Möwen. Hunderte von Zuschauern griffen aufgeregt nach ihren Ferngläsern und Kameras. Manche Boote neigten