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Die Entdeckung der Faulheit

Von der Kunst, bei der Arbeit möglichst wenig zu tun

Erschienen am 17.03.2005
Auch erhältlich als:
12,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442301133
Sprache: Deutsch
Umfang: 155 S.
Format (T/L/B): 1.5 x 20 x 12.5 cm
Einband: Englische Broschur

Beschreibung

Dolce Vita am Arbeitsplatz: das Kultbuch über die Kunst des Nichtstuns im Büro. Wer arbeitet, macht einen Fehler, behauptet die französische Bestsellerautorin Corinne Maier, die mit ihrem Buch "Bonjour paresse" die Grande Nation in Aufruhr versetzte. Nichts ist heute mehr sicher und selbstverständlich, der Job nicht, die Karriere nicht, und die Rente schon gar nicht. Warum sollte man sich also für seine Firma krumm legen? Corinne Maier, selbst leitende Angestellte beim staatlichen Energiekonzern EDF (Electricite de France), rät in ihrer pointierten Polemik deshalb zur "aktiven Distanzierung" im Arbeitsleben. Innerhalb seines Unternehmens suche man sich möglichst eine Nische, um mit geringstmöglichem Einsatz und ohne Risiko durch den Büroalltag zu kommen. Laut Umfrage haben sich bereits 17 Prozent der Franzosen diesem subversiven Aufruf zu Individualismus und Ineffizienz angeschlossen. "Corinne Maier macht sich lustig und weiß es besser, ihr Ton verrät Humor und Kampfeslust." Le Figaro "Arbeiter aller Länder vereinigt euch und hört auf zu arbeiten. Unter dem schönen Titel "Bonjour paresse" stellt Maier die Arbeitsmoral der Angestellten in Frage." International Herald Tribune "Corinne Maier hat offenbar einen Nerv getroffen mit diesem Vademecum für alle, die sich bei der Arbeit auf das Nötigste beschränken wollen." Corriere della Sera

Autorenportrait

Die Politologin und Volkswirtin CORINNE MAIER, Jahrgang 1964, ist beim französischen Energieversorger EDF in leitender Funktion in Teilzeit beschäftigt. Mit ihrem kühnen Pamphlet zur allgemeinen Arbeitsmoral hat die geschulte Psychoanalytikerin einen Nerv getroffen. Die gegen sie angestrengten disziplinarischen Maßnahmen wurden von EDF aufgrund des lauten Protestes in der Öffentlichkeit inzwischen eingestellt. Energie und Leidenschaft widmet die streitbare Französin ansonsten im Wesentlichen der "Entstaubung" der Psychoanalyse und den Biografien bedeutender Persönlichkeiten.

Leseprobe

Einführung Das Unternehmen ist keine humanistische Institution 'Arbeiten Sie nie', sagte der Situationist Guy Debord. Was für ein wunderbarer Plan, allerdings nur schwer zu verwirklichen. Deshalb sind ja so viele Menschen in einem Unternehmen angestellt; und obwohl vor allem die großen die Welt lange Zeit großzügig mit Arbeitsplätzen versorgten, ist merkwürdigerweise dennoch jedes Unternehmen ein mysteriöses Universum, womöglich gar ein Tabuthema. In diesem Buch soll im Klartext und ohne Phrasendrescherei darüber gesprochen werden. Hört, hört, Ihr mittleren Angestellten großer Betriebe! Dieses provozierende Buch soll Sie 'demoralisieren', genauer gesagt, es soll Ihre Arbeitsmoral untergraben. Es wird Ihnen helfen, sich des Unternehmens zu bedienen, in dem Sie beschäftigt sind, während bisher lediglich Sie dem Unternehmen dienten. Es wird Ihnen erklären, warum es in Ihrem Interesse ist, so wenig wie möglich zu arbeiten, und wie man das System von innen torpediert, ohne dabei aufzufallen. Ist ¿Die Entdeckung der Faulheit' ein zynisches Buch? Ja, und zwar absichtlich, das Unternehmen ist schließlich auch keine humanistische Institution! Es kümmert sich nicht im Geringsten um das Wohlergehen seiner Mitarbeiter und respektiert die Werte, die es lauthals verkündet, selbst nicht. Das beweisen doch all die Finanzskandale, von denen die Nachrichten voll sind, und die Sozialpläne, die in rauen Mengen erstellt werden. Und eine Vergnügungspartie ist die Arbeit in einem Unternehmen schon gar nicht. Es sei denn, man beschließt, sich von nun an darüber lustig zu machen. Löst das Unternehmen sich in Ernüchterung auf? Millionen von Menschen arbeiten in einem Unternehmen, und dennoch ist es eine undurchschaubare Welt. Das liegt daran, dass diejenigen, die darüber sprechen, ich meine die Universitätsprofessoren*, nie dort gearbeitet haben; sie wissen nichts. ((* Ich bin ihnen gegenüber ein bisschen gemein, ich muss gestehen, dass ich neidisch bin. Mein Job ist zwar besser bezahlt als ihrer, aber er ist weniger chic. Aber ich gebe zu: Manche Professoren haben interessante Arbeiten über das Unternehmen publiziert, vor allem die Soziologen.)) Diejenigen, die etwas wissen, hüten sich wohlweislich, darüber zu sprechen; die Unternehmensberater, die sich eilig aus dem Staub gemacht haben, um ihren eigenen Betrieb aufzumachen, hüllen sich in Schweigen, denn sie haben kein Interesse daran, den Ast abzusägen, auf dem sie selbst sitzen. Das Gleiche gilt für die Management-Gurus, die die Geschäftswelt mit guten Ratschlägen überschütten und lächerliche Modetrends in die Welt setzen, an die sie selbst nicht glauben. Deshalb haben die ungenießbaren Machwerke über 'Management' für das Unternehmen den gleichen Stellenwert wie die Lehrbücher über Verfassungsrecht für das politische Leben: Durch sie wird man gewiss nicht verstehen, wie der schmilblick* funktioniert. ((* Der 'Schmilblick' ist eine berühmte Radiosendung aus den Siebzigerjahren, die von dem Komiker Coluche in einem gleichnamigen Sketch auf die Schippe genommen (und dadurch unsterblich gemacht) wurde. Der schmilblick hat sich zu einem weithin gebräuchlichen Begriff in Unternehmen entwickelt: Man vermeidet damit genauere Aussagen über das, was man gerade tut, wichtig ist nur, dass diese unbestimmte Arbeit voranschreitet.)) Dennoch werden inzwischen Stimmen laut, die das Unternehmen so zeigen, wie es wirklich ist. Den Anfang haben Romane gemacht, die es wagten, die gedämpften Flure von Arthur Anderson (er hat 2002 Bankrott gemacht) oder das Gebäude der GAN (Groupe des Assurances Nationales) im Pariser Vorort La Defense (das anscheinend nicht zu stürzen ist) als Hintergrund zu wählen. Ein mutiger Schritt, denn man kann sich nur schwer vorstellen, dass Romeo und Julia über Cashflow diskutieren, Akten schließen, Joint Ventures erfinden, Synergien überschlagen und Organigramme zeichnen. Das Unternehmen, so viel i ...

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