Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783412245054
Sprache: Deutsch
Umfang: 1189 S., 1 s/w Foto, 3 farb. Abb. auf 3 Taf.
Format (T/L/B): 6.1 x 24.6 x 18.2 cm
Einband: gebundenes Buch
Beschreibung
Seit die historische Frauenforschung begonnen hat, nach der Rolle der Frau in der Gesellschaft zu fragen, ist unser gewohntes Bild der Vergangenheit in Bewegung geraten. Auch in der Musikgeschichte öffnen sich bei eingehender Betrachtung neue Perspektiven. Nur auf den ersten Blick erscheint das deutsche Musikleben der Frühen Neuzeit als eine rein männliche Kultur. Im professionellen Musikleben, den Hofkapellen, Kirchen und Stadtpfeifereien, traten Frauen nicht auf. Doch boten sich ihnen in vielen Lebensbereichen des Adels, des Bürgertums und der Ordenswelt zahlreiche Gelegenheiten zu musizieren und das Musikleben ihrer Zeit zu beeinflussen. Diese weitgehend verborgene Kultur weiblicher Musikübung wird mit dem vorliegenden Handbuch in ihrer gesamten Bandbreite aufgedeckt. Eingebettet in den umfassenden Kontext der Kulturgeschichte, werden anhand primär außermusikalischer Quellen die vielfältigen Funktionen gezeigt, in denen Frauen an der Musikkultur der Renaissance und des Barocks teilhatten: als Mäzeninnen und Impulsgeberinnen, Vermittlerinnen und Sammlerinnen, als professionelle und private Sängerinnen und Instrumentalistinnen und - allerdings selten - als Komponistinnen. Allgemeine Darstellungen wechseln sich dabei mit biographischen Skizzen ab, in denen das musikalische Wirken heute vergessener Frauen rekonstruiert wird.
Autorenportrait
Linda Maria Koldau hat den Lehrstuhl für Musik und Kulturgeschichte an der Universität Aarhus (Dänemark) inne.