Beschreibung
Der Mythos vom troianischen Krieg ist eine der ältesten und, was seine Wirkungsgeschichte betrifft, bedeutendsten Geschichten Europas. Seit mehr als 3000 Jahren ist sie in der europäischen Literatur immer wieder neu erzählt worden und umfasste dabei nicht nur die Zerstörung der kleinasiatischen Stadt Troia mit Hilfe des "Troianischen Pferdes", sondern auch die Folgen des Krieges: So wurde der troianische Held Aeneas, der nach langen Irrfahrten in Italien landete, mit der Gründung Roms in Verbindung gebracht. Der TroiaMythos war Bestandteil des Geschichtsbildes der Antike. Bestimmte Aspekte wurden immer wieder verändert, umgedeutet oder neu erfunden. Epische Dichtungen weisen ein besonders hohes Potential für derartige Umformungen auf. Gattungskonventionen und dichterische Freiheit bieten ihren Autoren die Möglichkeit, aus einem reichen Vorrat an literarischen und sagengeschichtlichen Motiven zu schöpfen und diese entsprechend ihrer Wirkungsabsicht zu gestalten. Das Buch stellt dar, auf welche Weise dies in den Hauptetappen der antiken epischen Rezeption des TroiaMythos bei Homer, Naevius, Ennius und Vergil geschieht.
Autorenportrait
Stefanie Jahn ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Klassische Philologie der Universität Düsseldorf.