Beschreibung
Die Shoah, der Völkermord im Herzen Europas, den der Philosoph Martin Buber als die 'große Wunde in der Ordnung des Seins' bezeichnet hat, stellt bis in die Gegenwart hinein eine der zentralen Herausforderungen religiösen, ethischen und politischen Denkens dar. Die in diesem Band versammelten Essays bieten Einblicke in die Konfrontation sehr unterschiedlicher jüdischer Intellektueller mit der Theodizeefrage nach Auschwitz in Europa und in den USA: u.a. Hannah Arendt, Margarete Susman, Hans Jonas, Günther Anders, Abraham J. Heschel, Emil L. Fackenheim oder Elie Wiesel. Im Zentrum steht die Frage nach dem Zusammenhang zwischen theologischen und religionsphilosophischen Reflexionen über die Gottesfrage und Diskursen über die menschliche Verantwortung angesichts der ethischen und politischen Probleme unserer Zeit. [Thinking in times of God's eclipse. Essays on Jewish religious philosophy and ethics after the Shoah] The Shoah, the genocide in the heart of Europe, which the philosopher Martin Buber has characterized as the "big wound in the order of being", poses one of the central challenges to religious, ethical and political thinking until this very day. The essays assembled in this volume give an insight into the confrontation of very different Jewish intellectuals in Europe and the USA with the theodicy question after Auschwitz: Hannah Arendt, Margarete Susman, Hans Jonas, Günther Anders, Abraham J. Heschel, Emil L. Fackenheim or Elie Wiesel. The focus lies on the link between theological or religious philosophical reflections regarding the question of God and discourse on human responsibility in view of the ethical and political problems of our time.
Autorenportrait
Christian Wiese, Dr. theol., Jahrgang 1961, studierte Evangelische Theologie und Judaistik in Tübingen, Bonn, Jerusalem und Heidelberg. Nach Stationen u.a. in Erfurt, Montreal, Dublin und an der University of Sussex ist er seit 2010 Inhaber der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie am Fachbereich Evangelische Theologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Seit 2021 leitet er zudem das Frankfurter Buber-Rosenzweig-Institut für jüdische Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne und Gegenwart.