Beschreibung
Druckend heiß ist es im Sommer in Teheran, und so flieht die Erzahlerin gemeinsam mit einigen Freunden hinaus in die Hochebene. Sie war schon immer auf der Flucht, auf der Flucht vor der burgerlichen Gesellschaft und einer Existenz, die sie als einengend empfand. Seit Jahren reist sie um die Welt auf der Suche nach ihrer eigenen Identitat. Doch in der fremden, stillen Landschaft Persiens holt sie die Trauer ein. Sie ist nicht allein und doch schrecklich einsam. Nachts kann sie nicht schlafen, fuhlt sich ausgeliefert, der Freiheit, die sie doch immer angestrebt hat, nicht gewachsen. Sie will ihre Vergangenheit, ihre Kindheit in der Schweiz vergessen, und sehnt sich doch danach zuruck. In ihrem stark autographisch gefarbtem Roman, erstmals 1939 erschienen, beleuchtet Annemarie Schwarzenbach die Abgrunde und Widerspruche ihres eigenen Lebens. Gegenwart und Vergangenheit, Traum und Wirklichkeit vermengen sich in diesem herzzerreißenden, hochlyrischen Buch, das heute als moderner Klassiker der deutschsprachigen Literatur gefeiert wird.
Autorenportrait
Annemarie Schwarzenbach, 1908 in eine Zürcher Industriellenfamilie hineingeboren, war viele Jahrzehnte lang die große Unbekannte der modernen Deutschschweizer Literatur. Erst vierzig Jahre nach ihrem Tod wurde ihr Nachlass zufällig entdeckt. Zeit ihres Lebens setzte Schwarzenbach sich gegen bürgerliche Konventionen zur Wehr, lebte offen ihre Liebe zu Frauen und reiste als Journalistin mit dem Auto um die halbe Welt. Ihre lyrische Prosa kreist um das Gefühl des Fremdseins, die Sehnsucht nach Liebe, nach einer Heimat, um Geschlechterrollen und immer wieder um ihre eigene Einsamkeit. Glücklich wurde Schwarzenbach nicht im Leben, und davon zeugen ihre Texte. Erschöpft von den vielen Reisen, ausgezehrt durch die nie überwundene Morphiumsucht und zahllose Entziehungskuren, suchte sie im Sommer 1942 Erholung im Oberengadin. Sie starb nach einem Fahrradunfall in Sils Maria, im Alter von nur 34 Jahren.
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