VanderMeer ist hierzulande bekannt geworden mit der etwas eigenartigen und sehr phantastischen „Southern Reach“-Trilogie. Auch mit diesem Roman, „Borne“, versetzt er seine Leser*innen wieder in eine abstruse, kaum erklärte Welt des Zerfalls. Eine Stadt, zerstört und nahezu vernichtet durch Abfälle und fehlgeschlagene Experimente eines riesigen Biotech-Unternehmens, Experimente, die sehr lebendig und gefährlich durch die Reste streifen. Ebenso wie Rachel, die nach brauchbaren Überresten des biotechnologischen Abfalls sucht, immer auf der Hut vor einem mörderischen und gigantischen Bären, der gezüchtet und dann aus dem Ruder gelaufen ist. Rachel findet Borne, ein undefinierbares Etwas mit einem seltsamen Reiz. Borne entwickelt sich, nimmt Gestalt an und wird sehr, sehr selbstständig. Die Verhältnisse in der Stadt voller Banden, Gaunern und Überlebenskünstlern beginnen sich zu verändern, es wird noch gefährlicher ...
Eingängig beschreibt der Autor eine Welt des Verlustes und des puren Überlebens. Der Roman entzieht sich den herkömmlichen Erzählweisen und das ist echt aufregend. Und doch geht es immer um Menschen, ihre Verwicklungen und Geheimnisse, Hoffnungen und Träume.
Gelesen und empfohlen von Lutz Gauer