Aus guten Kreisen kommen fast alle Jungs an der Bellingham Academy. Aber die Schule genießt nicht den Ruf eines Elite-Internats, sondern eines Auffanglagers gestrandeter Elite-Söhnchen und -Töchter. Die Gründe, die sie dort hingeführt haben, sind vielfältig. Die neue Schule bietet nun aber keine strenge oder liebevolle Korrektur, sie dehnt den Spielraum der Schüler nur so weit aus, dass fast niemand mehr rausgeschmissen werden muss - das Ergebnis ist ein ziemlicher Sauhaufen.
Jason Prosper musste seine alte Schule verlassen, weil es einen tragischen Unglücksfall in seinem engsten Umfeld gegeben hat; sein bester Freund Cal nahm sich das Leben. Ganz glasklar wurde die Sache nie aufgedeckt. An der neuen Schule hat trifft Jason, der sich nur Prosper nennen lässt, unter anderem auf alte Bekannte, was ihm einen Neustart erschwert. Er findet aber auch eine neue Freundin, mit der er eine ebenso enge Beziehung knüpft wie zu Cal: Aidan.
Prosper hat seinen Platz noch nicht gefunden. Er ist zwar immer wieder außen vor, er ist aber auch immer wieder mitten dabei, bei den "angesagten Typen". Er verbrüdert sich mit ein paar Jungs, eigentlich nur, um bestimmte Dinge herauszufinden. Er spürt dann aber, dass sich echte Freundschaften zu entwickeln beginnen. Prosper ist klug, sanft und freundlich, kann aber auch ziemlich hinterhältiges Ekel sein. Dabei wirkt er aber nicht so verloren wie all diejenigen, die einfach nicht wissen, was sie tun sollen, um dazuzugehören. Prosper ist souverän - aber ständig ein anderer.

Das Aushalten und Insichvereinen von Gegensätzen macht diesen sehr gelungenen Roman aus - und eine gewisse Detailverliebtheit zum Segelsport.

Gelesen und empfohlen von Sarah Schaper