Printmedien und Bücher sind in dieser Zukunftsvision eine aussterbende Gattung. Die Welt ist nahezu völlig digitalisiert, die Weiterentwicklung von Smartphone und Tablet, das „Mem“ ist so mit dem Menschen verbunden, dass es auf jede Anwandlung, jeden Gedanken, jedes Zögern und jede emotionale Empfindung reagiert. Auch wenn mal ein Wort oder eine Erklärung fehlt ist es sofort zur Stelle, mittels des (kostenpflichtigen) „Wortaustausches“. Gedruckte und Online-Wörterbücher verschwinden, werden von der großen „Mem“-Firma aufgekauft. Wörter und Worterklärungen werden lizenziert. Plötzlich verschwindet nicht nur ein angesehener Lexikograph des letzten amerikanischen gedruckten Wörterbuches, sondern es verändern sich auch die Wörter des „Wortaustausches“ und sie werden völlig neu definiert, Unverständlichkeit ist die Folge. Zudem verlieren die Nutzer des „Mems“ auch die Sprache, werden krank und sterben. Ein Virus, der durch die enge neurale Verbindung ungehindert Zugang zum menschlichen Hirn hat, schlägt zu. Die letzten Liebhaber des gedruckten Wortes, die schon in unserer Gegenwart skurril wirken würden, versuchen zu retten, was durch Profitgier und Gedankenlosigkeit zerstört wurde. Natürlich gibt es auch Profiteure, die das um jeden Preis verhindern wollen, die Besitzer der Wortaustausch-Algorithmen und noch mehr dunkle Gestalten im Hintergrund, Spionage, Verrat und Verschwörung zulasten der lesenden Menschen führen zu einem rasanten Rennen um die Zukunft. Es fließt Blut.
Großartige und düstere Zukunftsvision, die wenig subtil aber gehaltvoll vor konkreten Entwicklungen der Gegenwart warnt. Man sollte dieses Buch nicht als E-Book lesen, wer weiß wohin das führt ...
Gelesen und empfohlen von Lutz Gauer